23. Februar 2007
Klimaschutz in Hamburger Unternehmen: Nur zweimal die Note »Befriedigend«
»Klimaschutz ist bei Hamburgs Dienstleistungsunternehmen offensichtlich ein Thema, über das sie nicht gerne reden«, bilanziert der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine aktuelle Befragung Hamburger Firmen zu den Klimaschutzbemühungen im eigenen Unternehmen.
Von 76 befragten Dienstleistungsunternehmen reagierten trotz mehrmaliger Nachfrage 58 gar nicht, darunter namhafte Adressen wie die HASPA oder der Springer Verlag, sieben wollten zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen. Lediglich elf Unternehmen nahmen zu den BUND-Fragen aus den Bereichen Energieverbrauch, Fuhrpark und anderen klimarelevanten Bereichen Stellung. Dabei zeigte sich, dass diese Unternehmen bereits Maßnahmen für klimaschonende Unternehmensabläufe getroffen haben, in vielen Bereichen aber noch Nachholbedarf besteht.
Deutliche Kritik übt der BUND an der Hamburger Handelskammer. »Sie bietet für ihre Mitgliedsunternehmen Schulungen zur Umweltzertifizierung an, ist bisher aber nicht bereit, die Kriterien auf das eigene Haus anzuwenden«, ärgert sich BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch.
Spitzenreiter in der BUND-Erhebung sind die Hamburger Niederlassung der HypoVereinsbank AG und die Dresdener Bank, allerdings nur mit der Note ›Befriedigend‹. Beide Unternehmen sind nach ISO14001 zertifiziert, die Dresdener Bank bezieht außerdem zu 100 Prozent Ökostrom, die HypoVereinsbank strebt für 2007 sogar eine vollkommene Klimaneutralität ihrer Aktivitäten an.
Innerhalb der bewerteten Bereiche gab es zwischen den Unternehmen große Unterschiede in ihren Klimaschutzbestrebungen. Während fast alle Unternehmen angeben, Geschäftsreisen nur wenn unbedingt nötig mit dem Flugzeug anzutreten, fliegt die PSD-Bank nach eigener Aussage so oft wie möglich. Immerhin vier der Befragten gaben an, keinen eigenen Fuhrpark vorzuhalten, sondern für Dienstfahrten ausschließlich Mietwagen oder Car-Sharing-Angebote zu nutzen.
BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch fordert insbesondere diejenigen Hamburger Unternehmen auf, die bislang noch keine Anstrengungen unternommen haben, ihre ignorante Haltung gegenüber dem Klimaschutz aufzugeben und das enge Zeitfenster zum Umsteuern des Klima-GAUs umgehend zu nutzen.
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