13. Dezember 2007

Klimaschutz jetzt, nicht erst in 40 Jahren!

Gemeinsame Pressemitteilung

Anlässlich des heutigen Baubeginns des Kohlekraftwerks Moorburg rufen die Umweltverbände BUND und NABU alle Bürgerinnen und Bürger auf, jetzt sofort zu einem Ökostromanbieter zu wechseln. Nur infolge eines massiven Kundenverlusts könne Vattenfall vielleicht noch zu einem Verzicht auf das Kohlekraftwerk bewegt werden, so die Verbände. Sie wiederholen ihre Kritik an der Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn durch den Hamburger Senat, da diese kontraproduktiv für einen effektiven Klimaschutz sei. Die Verbände weisen darauf hin, dass immer noch keine endgültige Genehmigung für das Kraftwerk vorliegt. Sie halten das Kraftwerk für nicht genehmigungsfähig und werden alles versuchen, die Inbetriebnahme zu verhindern.

»Mit dem vorzeitigen Baubeginn schaffen der Senat und Vattenfall Tatsachen, die einer ausgiebigen Prüfung der Genehmigungsunterlagen entgegen stehen«, erklärt Stephan Zirpel, Geschäftsführer des NABU Hamburg. Er meint, Klimaschutz müsse jetzt stattfinden und nicht erst in 40 Jahren, wenn das Kraftwerk Moorburg voraussichtlich wieder abgeschaltet wird! »Wir rufen daher die Bürger und Bürgerinnen zum sofortigen Stromwechsel auf«, appelliert Zirpel an die Bevölkerung: »Wer jetzt seinen Stromvertrag mit den konventionellen Stromerzeugern wie Vattenfall kündigt und zu einem Ökostrom-Anbieter wechselt, leistet ganz konkret einen Beitrag zum Klimaschutz!« Nur mit dem sofortigen Stromwechsel lasse sich Vattenfall auf Dauer unter Druck setzen. Manfred Braasch vom BUND Hamburg ergänzt: »Wenn Vattenfall haufenweise die Kunden weglaufen, wird der neue Vattenfall-Chef Tuomo Hatakka vielleicht einsichtig und den bisherigen Kohle- und Atomkurs des Konzerns verlassen.« Aus Sicht der Umweltverbände ist das Kraftwerk im Übrigen nicht genehmigungsfähig. Braasch: »Vattenfall geht ein hohes Risiko ein. Denn wir werden alles dafür tun, dass diese Dreckschleuder niemals in Betrieb geht.«

Mit dem Bau dieses Kraftwerkes würde Hamburg sich auf die nächsten 40 Jahre auf eine veraltete Energiegewinnung festlegen und die Entwicklung der Erneuerbaren Energien verzögern. Das geplante Kohlekraftwerk würde pro Jahr 8,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen und die CO2-Emmissionen Hamburgs um 40 Prozent steigen lassen. Damit sind die Klimaziele des Senats nicht mehr erreichbar. Zirpel: »Als effektive Klimaschutzmaßnahme für Hamburg wäre es also nur folgerichtig, das geplante Kohlekraftwerk in Moorburg nicht zu bauen.« Dies müsse auch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass noch 25 weitere Kohlekraftwerke in Deutschland geplant sind.

Weitere Infos zum Stromwechsel gibt es unter www.NABU-Hamburg.de, unter www.atomausstieg-selber-machen.de, unter www.bund-hamburg.de und unter www.hamburg-steigt-um.de.

Bei Rückfragen:
- Bernd Quellmalz, NABU, Tel.: 0162 / 38 36 462
- Paul Schmid, BUND, Tel. 040/ 600 387 12; mobil: 0160/ 799 09 46

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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