30. August 2007

›Masterplan Industrie‹: Freibrief für exzessiven Flächenverbrauch

Der BUND Hamburg sieht den heute verabschiedeten ›Masterplan Industrie‹ vor allem in Hinblick auf den dort planerisch festgeschriebenen Flächenverbrauch sehr kritisch. So sollen ab 2009 ständig sofort verfügbar 100 ha Gewerbeflächen vorgehalten werden, ein Freibrief für die weitere Versiegelung Hamburgs.

Als besonders brisant sieht der BUND Hamburg die offenbar fehlende Abstimmung mit dem Konzept ›Räumliches Leitbild‹ der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU). Dort heißt es, dass lediglich 35 - 45 ha verfügbare Gewerbeflächen pro Jahr als Zielkorridor angeboten werden sollten.

»Der ›Masterplan Industrie‹ zeigt, dass zum einen der Flächenverbrauch entgegen allen Ankündigungen weiter deutlich steigen wird und zum anderen, dass fachliche Planungen jederzeit zu Gunsten von Vereinbarungen mit Industrieverband und Handelskammer über den Haufen geworfen werden«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Mit dem ›Masterplan Industrie‹ kommt Stadtentwicklungssenator Gedaschko in akute Erklärungsnot. Er hat der Stadt einen einjährigen und offenen  Diskussionsprozess über das ›Räumliche Leitbild‹ verordnet, der Flächenverbrauch ist einer der zentralen Punkte in diesem Konzept. Weit vor Ende der Diskussion schaffen nun Bürgermeister und Wirtschaftssenator ganze andere Fakten, die keiner planerischen Vorgabe folgen.

Der Flächenverbrauch in Hamburg steigt deutlich an: Seit dem Jahr 2000 liegt die durchschnittliche Versiegelungsrate bei 240 Hektar pro Jahr. In den 90er-Jahren waren es im Durchschnitt nur 140 ha. Dies ist insbesondere für die Hamburger Landschaftsschutzgebiete und Naherholungsräume eine fatale Entwicklung.

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