3. August 2007
Erfolg nach dreizehn Jahren
Hamburg hat ein zweites Storchenpaar südlich der Elbe. Neben den Störchen in Gut Moor hat in diesem Jahr auf einer Feuchtwiese des BUND in Hamburg-Neuland erstmals ein Storchenpaar zwei Junge großgezogen. Außer dem Hamburger BUND freut sich insbesondere die Drogeriekette BUDNIKOWSKY über diesen Erfolg. Schließlich hat sie den Kauf des Grundstücks vor über 13 Jahren mit einer großzügigen Spende erst ermöglicht.
Das Ziel des BUND war es, ein optimales Gebiet für Tiere und Pflanzen zu schaffen, die in der Elbmarsch heimisch sind und deren Lebensräume in Hamburg immer seltener werden. Im Frühjahr 1994 begannen freiwillige Helfer, in Teilbereichen Boden abzutragen, einen Graben zu verlängern und dort Einbuchtungen, so genannte Grabentaschen, anzulegen. Mittlerweile pumpt ein Windrad Wasser vom Graben auf eine Überschwemmungswiese, die somit fast ganzjährig unter Wasser steht. Heute ist die Wiese ein Feuchtbiotop mit vielen Tier- und Pflanzenarten, die in Hamburg auf der ›Roten Liste‹ stehen. Bereits im Frühjahr blühen Orchideen; seltene Arten wie das Moorlabkraut, der Röhrige Wasserfenchel, das Sumpfblutauge und die Schwanenblume kommen ebenfalls hier vor.
Beeindruckend ist auch der Amphibienbestand. In den Grabentaschen und auf der Überschwemmungswiese entwickeln sich die Kaulquappen ungestört, nach Schätzungen des BUND können etwa 300.000 Moorfrösche hier groß werden. So haben die Störche einen reich gedeckten Tisch.
Harald Köpke, BUND-Vorsitzender und geistiger Vater des Projekts, freut sich, dass auch das Naturschutzamt der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) den Wert dieses Gebietes erkannt hat und dabei ist, auch das Umfeld vor Bebauung und landwirtschaftlicher Intensivierung zu sichern.
Für Ernst Wierutsch von BUDNIKOWSKY zeigt das Projekt in vorbildlicher Weise, wie sich das Umweltengagement von Unternehmen und Naturschutzverbänden sinnvoll ergänzen kann. Die Storchenansiedlung nach 13 Jahren zeige aber auch, dass Erfolge im Naturschutz nicht einfach zu haben sind. »Es braucht nur einen Federstrich, um Natur zu zerstören. Der Wiederaufbau ist dagegen oft ein schwieriges Unterfangen«, so Ernst Wierutsch.
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