31. Januar 2006

Feinstaub: Aktionsplan des Senates greift nicht!

Im Januar 2006 sind an den hoch belasteten Straßen Hamburgs massive Überschreitungen der Tagesmittelwerte für Feinstaub gemessen worden. An der Habichtstraße wurden 16, an der Max-Brauer-Allee 14 und im Bereich Sternschanze 13 Überschreitungen der EU-Grenzwerte festgestellt. Für das gesamte Jahr sind lediglich 35 Überschreitungen des Grenzwertes von 50µg/m³ Luft erlaubt.

»Auch wenn die Wetterverhältnisse die Überschreitungen zusätzlich befördern, so zeigt sich, dass Hamburg ein deutliches Problem mit gesundheitsgefährdenden Feinstäuben hat«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND. Der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt sei weiterhin vorzuwerfen, das Problem als vor allem überregionales Problem darzustellen und somit die Verantwortung weiterzuleiten. »Gerade weil die Feinstaubemissionen nicht maßgeblich einer lokalen Quelle zuzuordnen sind, ist es zum Schutz der Hamburger Bevölkerung wichtig, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die in der Verantwortung der Hamburger Politik liegen«, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.

Hierzu zählen laut BUND vor allem die Rücknahme der noch unter Senator Schill veranlassten Tempo-60-Regelung auf einigen Ausfallstraßen sowie keine weitere Ausweisung von Tempo-60-Bereichen, da diese zu mehr Feinstaubaufwirbelung führten. »Nur die Kombination von Geschwindigkeitsbeschränkungen und »Grüner Welle« kann die Feinstaub-Emissionen wirksam senken«, so Manfred Braasch.

Bereits im September 2004 wurde das 39-Punkte-Programm zur Verbesserung des Verkehrsflusses in Hamburg beschlossen. Erfolge lassen sich bislang auch nicht an der Habichtstraße nachweisen, die jüngsten Messdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die Ministerpräsidenten bzw. Bürgermeister Norddeutschlands fordert der BUND Hamburg nun auf, für die gesamte norddeutsche Region einen Aktionsplan vorzulegen, da in den nächsten Jahren der Verkehr deutlich zunehmen soll und zusätzliche Kohlekraftwerke gebaut werden sollen. »Das Problem Feinstaub wird ansonsten die Menschen im Norden noch stärker belasten«, so Manfred Braasch.

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