16. November 2005

Imagekampagne von Vattenfall europe ist Verbrauchertäuschung

Die aktuelle Informationskampage der Firma Vattenfall europe, die die Ablösung des Namens HEW zum Jahreswechsel einleitet, stößt auf deutliche Kritik des BUND Hamburg. Mit dem Slogan »Auch in Zukunft tun wir alles, um die Umwelt zu schonen« gaukelt das Unternehmen eine Unternehmensphilosophie vor, die von den konkreten Planungen konterkariert wird.

Aus Sicht des BUND ist es unverantwortlich, angesichts der aktuellen Klimaveränderungen in Moorburg ein konventionelles Kohlekraftwerk zu bauen. Selbst moderne Kohlekraftwerke verursachen im Vergleich zu neuen Erdgaskraftwerken doppelt so hohe CO2-Emissionen und haben zudem einen geringeren Wirkungsgrad.

»Die CO2-Bilanz Hamburgs ist bereits jetzt äußerst problematisch; entgegen dem Bundestrend steigt der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen in der Hansestadt seit Jahren. Angesichts der direkten Betroffenheit der Stadt Hamburg bei einem klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels ist es zynisch, was das Unternehmen Vattenfall europe hier plant«, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Die Aussage, alles für die Umwelt zu tun, sei eine klare Verbrauchertäuschung.

Neben der Klimaschutzproblematik ist auch die hohe Vorbelastung am Standort Moorburg durch Industrie- und Hafennutzung problematisch. Jede Zusatzbelastung der Luft durch Schwermetalle wie Arsen und Cadmium ist daher zu vermeiden. In der direkten Windfahne des neuen Kraftwerks liegt Wilhelmsburg, ein Stadtteil, der in den nächsten Jahren neue Wohnbevölkerung aufnehmen soll. Auch vor diesem Hintergrund ist ein Kohlekraftwerk an diesem Standort nicht akzeptabel. Als ebenfalls kritisch sieht der BUND Hamburg das geplante Kühlsystem des Kraftwerkes an. Es sollen erhebliche Mengen Kühlwasser (180.000 m³/Stunde) direkt aus der Süderelbe entnommen und mit über 30° C wieder eingeleitet werden.

»Das Kraftwerk Moorburg darf in der jetzigen Konzeption nicht weiter verfolgt werden. Vattenfall europe muss – auch wenn die Bindung an Hamburg nicht mehr sonderlich ausgeprägt sein sollte - für die Hansestadt eine verträglichere Lösung finden. Dies wäre mit einem Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk (GuD-Kraftwerk) möglich«, so Manfred Braasch.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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