16. Juni 2005

»Sprung über die Elbe« nicht über Natur und Menschen hinweg!

Vor dem Hintergrund der heute eröffneten Ausstellung »Sprung über die Elbe« im Hamburger Rathaus fordert der BUND Hamburg Umweltsenator Freytag auf, einzelne Elemente des vorgestellten Konzepts grundsätzlich zu überarbeiten. Insbesondere das Bauprojekt »Wohnen in der Landschaft« im Bereich Kirchdorf würde einen wertvollen Naturraum in Wilhelmsburg zerstören. Dort finden sich mehr als 50 Rote-Liste-Arten und ein auch bundesweit bedeutsamer Bestand des »Großen Klappertopfes«. Diese gelbblühende Pflanze braucht wechselfeuchte Wiesen, wie sie noch in Wilhelmsburg vorkommen und wurde aufgrund ihrer Bedrohung zur Blume des Jahres 2005 gewählt. Diese Wiesen sind auch nach § 28 des Hamburger Naturschutzgesetzes als besondere Biotope geschützt.

Einen weiteren Konflikt sieht der BUND bei der vorgeschlagenen Nutzung von Obergeorgswerder als Gewerbegebiet. Eine solche Nutzung wurde bereits mehrheitlich auf der Zukunftskonferenz Wilhelmsburg abgelehnt. Ergebnisse dieses umfangreichen Bürgerbeteiligungsmodells aus 2002 müssen nach Ansicht des BUND berücksichtigt werden, da ansonsten die Stadtentwicklungspolitik nicht von den Betroffenen vor Ort getragen wird. »Obergeorgswerder ist aus dem Sofortprogramm zur Bereitstellung von gewerblichen Bauflächen umgehend herauszunehmen«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Der BUND Hamburg fordert Senator Freytag auf, den Sprung über die Elbe mit einem innovativen ökologischen und sozialen Ansatz zu planen. »Wolkige Worte wie »Gartenstadt« und »verträgliche Gestaltung zu benachbarten Naturschutzgebieten« sind kein innovativer Ansatz und halten die Menschen nicht im Stadtteil«, sagte Manfred Braasch. Wilhelmsburg kann nur gewinnen, wenn neben der Lösung der sozialen und bildungspolitischen Fragen auf eine konsequente Schonung der Natur- und Kulturlandschaft und auf flächensparendes und ökologisches Bauen gesetzt wird.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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