4. Juli 2005

Der Elbe in Hamburg geht erneut die Luft aus

Seit 10 Tagen liegt der Sauerstoffgehalt in der Elbe bei Hamburg unter der für Fische kritischen Grenze von 3 mg O2/l. Dies ergibt eine Auswertung der Daten an den Mess-Stationen Seemannshöft und Blankenese. Mittlerweile sind die Werte auf 1 mg/l und weniger gesunken, ein Tiefststand, der zuletzt vor 13 Jahren erreicht wurde.

"Seit der letzten Elbvertiefung stellen sich immer wieder verheerende Sauerstoffwerte ein, was mittlerweile regelmäßig zu lokalen Fischsterben führt" so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Verstärkt wird dieses Problem auch durch eine deutlich gestiegene Unterhaltungsbaggerung im Hamburger Hafen. Während noch vor der letzten Elbvertiefung durchschnittlich 2 Millionen m³ Sediment pro Jahr anfielen, sind es jetzt bereits 5-6 Millionen. "Offensichtlich haben die verantwortlichen Behörden die Auswirkungen der letzten Vertiefung auf den Sedimenttransport im komplexen System Tideelbe unterschätzt".

"Der BUND Hamburg fordert die zuständige Port Authority Hamburg auf, in der sauerstoffkritischen Zeit vom Mai bis August keine Baggerungen und keine Verklappung des Sediments vorzunehmen", sagt Manfred Braasch. 2004 wurden in der dieser Zeit vor dem Köhlbrand 500.000 m³ gebaggert und unweit der Landesgrenze in der Elbe verklappt.

In Hinblick auf die nächste Elbvertiefung geht der BUND Hamburg davon aus, dass allein durch die dreifache Baggermenge im Vergleich zu 1999 weitere gravierende ökologische Probleme auftauchen werden und sich das Sauerstoffproblem nochmals verschärft.

Gern schicken wir eine Grafik über die aktuelle Entwicklung der Sauerstoffwerte als pdf-Datei zu.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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